Forschung

Städtische Gesundheit: TXL Nachnutzung und Auswirkungen

Forschungsarbeit, HU, 2018                                                                                  

Ort: Berlin

Team: Dennis Fila

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Mit der noch ausstehenden Schließung des TXL (Stand 2018) bestehen Auswirkungen auf die städtische Gesundheit. Die in dieser Arbeit beleuchteten Konstellation der unterschiedlichen Akteurinnen, ist sinngebend für das Mehrebenensystem nach (Marks, 1993) und (Hooghe, 1995). Aus der entwickelten Akteurskonstellation lassen sich dann wiederum Rückschlüsse auf die Entstehung von Konflikten bei der Umsetzung der Faktoren, welche sich auf städtische Gesundheit auswirken, feststellen. Der Mehrebenenansatz ermöglicht es, eine Akteurskonstellation in einem komplexen, mehrere Ebenen aufweisenden Regelsystemen, deskriptiv und damit auch analytisch zugänglich zu machen.

(Auszug Fazit) Die letztendliche Konstellation der sich mit den städtischen Gesundheitsfaktoren auseinandersetzenden Akteure umfasst drei hierarchisch geordnete Ebenen, in der eine jeweilige Entscheidungsmacht und -affinität besteht. Als die Stärkste im System vorhandene Ebene gilt die Belastungsebene, hier werden fundamentale Befugnisse erteilt und Richtlinien erlassen. Die weiteren Ebenen können hierzu in einer Vielzahl an Möglichkeiten zur Gestaltung beitragen, auch wenn sie keine große Entscheidungskraft ausüben können. 

Sowohl auf der Beratungsebene als auch auf der Bedeutungsebene befinden sich in einem weiteren Verständnis die Bürger*innen. Diese müssen sich sowohl mit den Auswirkungen der Offenhaltung durch die verspätete Eröffnung des BER als auch mit der potentiellen Nachnutzung beschäftigen. Diese haben zwar die Möglichkeit, ihre Ansichten in Werkstattverfahren, welche den Standortkonferenzen vorgehen, sowie den durch die Planungsbüros installierten Bürgerräten zu artikulieren, können jedoch nicht an der Entscheidungsfindung mitwirken. Auf der Bedeutungsebene wird der Masterplan durch die Tegel Projekt GmbH gesteuert und organisiert.

Dieser steht an zentraler Stelle für alle Akteure und bestimmt die zukünftige Nachnutzung. Der gemeinsame Kooperationswille ist beispielsweise in der Charta zum Schumacher-Quartier festgehalten, in dem sowohl städtische Institutionen als auch private Wohnungsbauträger und Investoren die Leitlinien für die zukünftige Nutzung niedergeschrieben ist. Dies gilt ebenfalls für die Urban Tech Republic, also die Entwürfe für die Terminalgebäude.
In der Akteurskonstellation nimmt die Tegel Projekt GmbH eine herausragende und zentrale Stellung, gerade in der Umsetzung städtischer Gesundheitsfaktoren in der Nachnutzung ein. Sie ist mit vielen verschiedenen Akteuren verwoben und dient als Bindeglied zwischen Planern, Bürgern und Investoren. Das erarbeitete Gesamtkonzept ist den Bedürfnissen des Stadtklimas, der Verknüpfung der anliegenden Viertel mit dem Neubaugebiet und dem Naherholungspotential zugeschnitten, ökologische Aspekte wurden nicht so stark berücksichtigt. Die Gefahr von sozialen Konflikten soll über diverse Maßnahmen in städtebaulicher und sozialprogrammatischer Sicht, die den Bedürfnissen angepasst werden, gelindert werden.