Forschung

Potentiale von sozialen Innovationen im ländlichen Raum, am Beispiel ausgewählter ko-kreativ orientierter Initiativorte

Masterarbeit, 2020

Abstrakt: Die im Nachgang der 1968er Bewegung in der Diskussion um (Post-) Wachstumsgesellschaften gegründeten Initiativen, die versuchten und immer noch versuchen, alternative Lebensweisen jenseits der kapitalistischen Marktwirtschaft zu etablieren, finden sich derzeit in einer Renaissance der ländlichen Räume wieder. Die darauf basierende und in letzter Zeit an Zulauf gewinnende Bewegung im ländlichen Raum bildet dabei eine eigene Konstellation, in der soziale Innovation und damit sozialer Wandel sichtbar wird. Die im Zuge der Counterurbanisierung anhaltende Wiederbesiedlung der ländlichen Räume, die eine Gliederung als multifunktionalen Raum erschließt, gleichzeitig dessen ländliche Einheitlichkeit schrittweise aufweicht, stellt einen bedeutenden Umstand dar (vgl. Redepenning, 2009: 46), indem sich die derzeitige ‚Landwärts’-Bewegung befindet, oder gar erst möglich wurde. In der hier beispielhaften Untersuchung von bestimmten ko-kreativen Initiativorten, als die in dieser Arbeit beobachtete (multifunktionale) Kombination von Wohnen,- mit Arbeit (Produktion) und Kulturangebot, findet sich die Schnittstelle von sozialer Innovation oft grundlegend in der Organisation und der gemeinschaftlich-kreativen Herangehensweise wieder. Diese Arbeit soll einerseits einen Einblick in den Status Quo der Initiativorte im Einzugsbereich von Berlin und Leipzig geben und als Kernaufgabe die Innovationspotentiale aufzeigen. Um die gemeinschaftlich-kooperativen Wohn,- Arbeit- und Kulturellen Praktiken als Möglichkeitsräume sozialer Innovation verstehbar zu machen, werden in dieser sozialtheoretisch und empirisch fundierten Vorgehensweise, konzeptionelle Überlegungen zu sozialen Innovationen entwickelt, welche explizit die Erkenntnisse aus der Untersuchung der Initiativorte einbeziehen. 

Ko-Triangel_25.11.19-2048×1315

Beobachtungsraum Ko-Triangel